Soziale Netzwerke und Existenzen

Lissabon


Falls ihr euch fragt womit es weiter geht, dann seid ihr hier an der richtigen Stelle angekommen. Willkommen zurück auf meinem irgendwann einmal erfolgreich gestarteten aber viel zu schnell wieder vernachlässigtem Blog.


Es hatte eigentlich alles ganz gut angefangen und meine Geschichte ist euch vielleicht nicht ganz neu. Man hat plötzlich Lust darauf mehr als nur Bilder zu zeigen und vielleicht auch mal mit seinen Lesern in Kontakt zu treten und beginnt mit dem ersten Blogpost. Irgendwann bemerkt man aber, dass es nicht damit getan ist einfach nur einen Blog zu haben. Kein Konzept, schlechtes Zeitmanagement und Ideenlosigkeit sind  beste Zutaten für den sicheren Untergang eines Projekts. Wieso sollte es mir dann eigentlich anders ergehen?

Die Liste meiner Wanderung durch die sozialen Netzwerke ist umfangreich und reicht auch weit zurück. Diverse Fotografie-Foren, Fotocommunity, VIEW Fotocommunity, Flickr, Tumblr., 500px, Facebook, Vine, Pinterest, Instagram. Alles mal ausprobiert und irgendwann wieder vergessen. Halt! Nicht ganz. Auf Tumblr. erfreuen sich meine Bilder und mein Fotoblog weiterhin großer Beliebtheit und einige meiner am meisten im Netz verbreiteten Bilder sind von mir ursprünglich auf Tumblr. hochgeladen und dort dann von Nutzern aus aller Welt, in alle Welt verbreitet worden. Teilweise im siebenstelligen Bereich. Unfassbar.

Auf Instagram bin ich auch schon seit 2012 mit längeren Pausen und seit 2 Jahren praktisch durchgängig mit inzwischen über 1500 Bildern. Durch das Glück einmal auf der Suggested-User Liste gelandet zu sein, ganz erfolgreich. Allerdings weiß ich nicht ob ich nicht vielleicht eine erneute Einladung auf diese Liste mit der heutigen Erfahrung ca. 1,5 Jahre später nochmal annehmen würde. Zu viele Spaßnutzer, inzwischen viele tote Accounts von Anfängern und relativ ungerichteter Zuwachs an Abonnenten sorgen zwar für große Followerzahlen, allerdings wirkt sich das langfristig leider nicht so gut auf die tatsächliche Interaktion und Nutzerbindung aus.

Accounts die aus dem Stand heraus ohne große Hilfe 10.000 Follower und mehr erreicht haben, erzielen pro Foto eine viel bessere Interaktionsrate indem sie Menschen durch ihre Inhalte für sich begeistern und nicht weil sie auf irgendeiner Liste stehen, die Einsteigern als Vorzeigenutzer präsentiert wird. Diese Ansicht basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen. Ich würde heute gerade diesen im kleinen sehr erfolgreichen Accounts davon abraten eine Einladung auf diese Liste anzunehmen. Macht weiter so wie ihr seid und ihr werdet auf ehrliche Weise deutlich nachhaltiger erfolgreich sein.

Trotzdem zeigen Fälle wie die Abschaltung des Kurzvideonetzwerks Vine, dass die Fixierung auf eine einzige Plattform, auf der man erfolgreich ist, für einen Nutzer kein gutes Zukunftskonzept ist. Das bestätigen zahlreiche "Viner", die mit ihren Sekundenclips Millionen Nutzer täglich begeisterten , deren Accounts aber mit der Abschaltung des Netzwerks dauerhaft stillgelegt wurden. Ohne Möglichkeit auf Einspruch. Wer hier rechtzeitig vorgesorgt hat und nebenher seine Zuschauer auch auf die eigene Präsenz auf Youtube, Snapchat, Facebook oder Instagram hingewiesen hat, der kann jetzt erfolgreich weiterarbeiten ohne wieder von null anfangen zu müssen. Darauf basieren inzwischen ganze Existenzen!
Snapchat und die Einführung von Instagram-Stories, nachdem Facebook Snapchat nicht übernehmen konnte, zeichnet in gewissem Rahmen eine ähnliches Bild. Viele Instagramer, die nebenher lange auf Snapchat unterwegs waren, sind der Einfachheit halber auf Instagram-Stories gewechselt, damit sie alles in einer einzigen App teilen können. Dabei verzichten sie aber bewusst auf viele Funktionen die Snapchat von Stories deutlich unterscheidet. Snapchat hat sich selbst nicht aufgegeben und es würde mich freuen, wenn sie das Abkupfern seitens Facebook am Ende tatsächlich überstehen würden.

Mich zu 100% auf Snapchat beschränken würde ich allerdings nicht. Genauso wenig auf Instagram oder Facebook. Wer weiß heute schon was wir in ein paar Jahren machen werden, welche Netzwerke dann gerade hip sein werden. Welche längst abgeschaltet. Alles Zukunftsmusik.

Ich für meinen Teil möchte neben Instagram und Tumblr wieder einen Ort haben, an dem man auch mal längere Gedankengänge und Geschichten zeigen kann. Keine Eintagsfliegen. Wer scrollt denn auf Instagram tatsächlich mal ein paar Jahre zurück? Wer liest Bildunterschriften die länger als 2 Zeilen sind, sofern sie nicht das Hashtag #giveaway enthalten?
Dank des Wegfalls der wunderbaren Kartenfunktion auf Instagram im Dezember 2016 kann man nicht einmal mehr bei seinen beliebten Fotografen gezielt auf Bildrecherche vor dem nächsten Urlaub gehen. Wer einmal einen der Location-Tags oder Location-Hashtags geöffnet hat, der wird merken, dass er aufgrund der hohen Anzahl ungeeigneter Suchergebnisse mit einer simplen Suche auf Google oder Pinterest erfolgreicher seine Urlaubsplanung gestalten kann, statt in einem Meer von Selfies unterzugehen.

In diesem Sinne: Weiter gehts. Mit diesem Blog. Ich freue mich dass ihr dabei seid. Auf der rechten Seite findet ihr diverse Möglichkeiten mir zu folgen und keine Beitrag zu verpassen.

Martin

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